58 Route 5. ODESSA. Einw.
über
⅓
Juden
Schwarzen
Meer.
Der
Wert
der
Ausfuhr
(hauptsächlich
Kornfrüchte)
betrug
1902
95
Mill.
Rubel.
Das
Reskript,
in
dem
Katharina
II.
die
Gründung
der
Stadt
befahl,
datiert
vom
27.
Mai
1794;
der
Grundstein
wurde
am
22.
Aug.
d.
J.
vom
Admiral
kleinen,
tatarisch-türkischen
sarmatischen
bis
1859
war
Odessa
Freihafen;
große
Verdienste
um
die
Stadt
erwarben
sich
als
Generalgouverneure
zów.
1854
wurde
die
Stadt
erfolglos
von
der
französisch-englischen
angegriffen;
ebenso
wirkungslos
war
1876-77
die
Blockade
durch
türkische
Kriegsschiffe.
Odessa
liegt
etwa
32km
nördlich
von
der
Mündung
des
Dnjestr
an
einer
gegen
Versandung
geschützten,
weiten
und
tiefen
Bucht,
c.
47m
über
dem
Spiegel
des
Schwarzen
Meeres
auf
dem
hier
meist
steil
abfallenden,
mehrfach
von
tiefen
Hohlwegen
(Owrági
oder
Bálki)
durchschnittenen
Plateau
der
pontischen
sich
c.
6km
lang
hinzieht.
Breite
sich
rechtwinklig
schneidende
Straßen
mit
gutem
Granitpflaster,
überwiegend
mit
Baumreihen
ver-
sehen,
machen
die
Stadt
zu
einer
der
regelmäßigsten
und
stattlichsten
Rußlands.
Durch
größte
Ausdauer
und
sorgfältigste
Pflege
wurden
dem
undankbaren
Boden
Anpflanzungen
abgerungen,
die
bei
der
völlig
baumlosen
Umgebung
mit
Recht
der
Stolz
der
Odessaer
besonders
der
Nikolai-Boulevard
und
im
Südosten
der
Stadt
der
Alexanderpark.
Privatgärten
mit
Landhäusern
(Datschen)
ziehen
sich
an
der
Ost-
und
Südseite
auf
dem
Abhang
zum
Meere
hin.
Das
Baumaterial
für
Odessa
lieferte
der
weiche
Muschelkalkstein,
der
sich
15m
unter
der
Lehmschicht
des
Steppenbodens
findet,
so
daß
ein
Teil
der
Stadt
vollständig
unterhöhlt
ist.
Den
schönsten
Teil
der
Stadt
bildet
der
breite,
450m
lange
*Nikolai-Boulevard
(Pl.
D
E
4,
5),
der
sich
am
Rande
des
Abhangs
oberhalb
der
Häfen
hinzieht,
auf
der
einen
Seite
von
stattlichen
Ge-
bäuden,
auf
der
anderen
von
vier
Reihen
Bäumen
und
Anlagen
be-
grenzt,
überall
mit
prachtvoller
Aussicht
auf
das
Meer,
im
Frühjahr
der
Sammelplatz
der
vornehmen
Welt
Odessas,
wie
im
Winter
die
Deribássowskaja
(S.
59).
Im
Norden
bildet
das
Woronzówsche
Pa-
lais
den
Abschluß
der
Häuserreihe.
Das
kaiserliche
unzugänglich)
ist
zugleich
Wohnung
des
Oberkommandierenden
Truppen
des
Odessaer
teríninskaja
(am
Boulevard
ein
Café-Restaurant;
S.
57)
steht
die
1826
errichtete
Bronzestatue
des
Herzogs
Generalgouverneur
gestellt.
Unweit
südwestl.
auf
dem
Katharinenplatz
erhebt
sich
das
10,6m
hohe
Denkmal
der
Kaiserin
einem
Entwurf
von
Dmítrenko
(Architekt
errichtet:
auf
einem
säulenförmigen
Granitsockel
die
Bronzegestalt